Den nächsten Tag ließen wir noch gemütlicher als üblich
angehen und erfreuten uns einmal mehr dem wind- und regenfesten Schutz durch
unsere geliebte Mitzi. Nach einigen Folgen „How I met your mother“ kehrten wir
unsere faulen Ärsche letztendlich doch noch ins Freie, aber nur um im
nahegelegenen Unterstand unser Frühstück einzunehmen. Aber auch die anderen
Reisenden, die den Parkplatz als Übernachtungsmöglichkeit nutzten schien es
nicht recht in windumtoste Mutter Natur zu treiben. Lediglich ein paar
Wagemutige trotzten dem draußen wütenden orkanähnlichen Umständen.
Wir selbst
entschlossen uns am frühen Nachmittag unsere Tour in Richtung Dunedin
fortzusetzen. Nachdem wir doch noch die ein oder andere, manche mehr manche
weniger reizvolle Stelle in den Catlins besichtigten, verschlug es uns am Abend
in das kleine Balclutha.
Allen einheimischen Öko-, Bio-, Vieh-, oder einfach nur
Bauern und solchen die es noch werden wollen, würde es hier ob des schier
unendlichen Angebots an landwirtschaftlichen Gerätschaften und
Gebrauchsgegenständen wohl den Atem verschlagen.
Wir, weniger beeindruckt von dem Ort und dem dort üblichen Dresscode
(Jogginghose und Gummistiefel) deckten uns noch mit Lebensmittel ein und
verbrachten die Nacht an der Schottergrube am Fluß.
In Dunedin angekommen machten wir uns, nachdem Dazo etwas
kränkelte, gleich mal auf die Suche nach einem Hostel. Diese stellte sich als
etwas schwierig heraus da viele Herbergen komplett ausgebucht waren und dort wo
noch ein freies Bett zu ergattern gewesen wäre wollten wir es aufgrund des gebotenen
Preis-Leistungs Verhältnisses nicht. So
entschlossen wir uns noch eine Nacht in Mitzi zu schlafen und für die nächsten
zwei Tage wurde online in eine ansprechende Backpackerunterkunft eingecheckt.
Die Nacht verbrachten wir wieder einmal an einem Aussichtspunkt da sich diese
bis jetzt, obwohl meist stark frequentiert, doch immer als gute Möglichkeit
darstellten. So wurden wir des Abends noch Zeugen einer
Autoproletehochzeitsfotosession samt Burnout und später eines Minifeuerwerks.
Die nächsten zwei Tage standen vor allem unter dem Motto –
neue Kraft tanken bzw. bei Dazo – die immer vorlauter werdenden Viren in seinem
Körper mit Hilfe der Chemiekeule und 3-4 Litern Tee am Tag wieder in die dunkle
Ecke aus der sie gekommen waren zurückzutreiben.
So lagen wir am ersten Tag meist nur faul in unseren Betten
– am zweiten Tag unternahmen Baumi und PatZornal einen Ausflug auf die Otago
Halbinsel um selten gewordenes Federgetier, watschelnde Frackträger und
schwerfällige Robben zu sichten. – „Einigschissn“ Die einzigen Tiere die sie
sahen waren die alles andere als vom Aussterben bedrohten Möwen.
Am Abend füllten wir unsere leeren Mägen mit einem
selbstgemachten BRATL samt Semmelknödel, Erdäpfeln und Stöckelkraut, das
obgleich des fehlenden Rohrs, doch zu unserer Zufriedenheit und Gaumenfreude gelang.
Am 01.02.2012 gings dann nach Christchurch, unserer
vermeintlich letzten Station in Neuseeland. Am ersten Tag nächtigten wir,
nachdem wir bei der Fahrt durch die Stadt das erste Mal die Auswirkungen der
letzten Erdbeben erkennen konnten, auf dem Parkplatz eines auch in
Mitleidenschaft gezogenen Sportstadiums. Am späten Abend, wir hatten es uns
schon gemütlich in unserer wohl und hoffentlich bald dahinscheidenden Mitzi
gemacht, klopfte noch ein Mitarbeiter des städtischen Dienstes an unser
Fenster. Wir waren schon darauf eingestellt nun doch noch einmal umzubauen und
uns einen neuen Schlafplatz zu suchen, doch zu unserer Verwunderung und Freude
teilte uns jener Herr mit, dass es normalerweise zwar nicht erlaubt sei hier zu
campen aber er habe uns halt einfach nicht gesehen. Danke sehr – gute Nacht.