Weiter gings Richtung Townsville. Auf dem Weg dorthin wollten wir noch kurz (haha—siehe später) Gustls Kühlschrank in Ordnung bringen lassen. Letztgenannter ließ in Sachen Leistung immer mehr zu wünschen übrig. Die Organisation von Hilfe war jedoch an eine schier nicht enden wollende Telefonorgie gebunden. (So leicht setzt man mal eben 100 Euro in den Sand) Nach einigem „Hin- und Herverbinden“ und sich später als falsch herausstellenden „Werkstättenvermittlungsversuchen“, wurden wir schließlich am nächsten Tag in einer Townsviller Werkstatt auf eigene Faust fündig. Der dortige Auszubildende diagnostizierte bei Gustl eine Störung des Ladevorgangs des zweiten Batteriekreislaufs. Dies wurde von besagtem „Lehrbuam“ durch gekonntes Handwerk prompt beseitigt und zudem folgte, wahrscheinlich aufgrund hoher Sympathiewerte, noch eine Einladung zur 21. Jahrestagszelebration (laut Aussage des Mechanikers mit Stripperin und Dildoshow) eines Freundes.
Atherton Tablelands |
Wir entschlossen uns jedoch an besagtem Tag weiter in Richtung Atherton Tablelands bzw. Millaa Millaa zu reisen.
Auf dem Weg zu dem kleinen verschlafenen Milchwirtschaftsdorf mit seinen beeindruckenden Wasserfällen, machten wir einen kleinen Zwischenstopp in Innisfail um die dortige Krokodilfarm zu besichtigen.
Die lieben Viecherl mit den großen Zähnen weilen dort aber keineswegs nur um Touristenaugen zum glänzen zu bringen. Nein, besagte Großmäuler werden dort gefüttert, gezüchtet, geschlachtet, in sämtliche Einzelteile zerlegt und dann an die Fleisch- und Lederindustrie verkauft oder als Gürtel bzw. Armband eifrigen Souvenirjägern dargeboten. Weiter konnten wir auch Bekanntschaft mit aggressiven Cassowaries, zahmen Dingos, zutraulichen Känguruhs und Wallabies (einer davon wurde sogar etwas zu liebesbedürftig) und einigen Vogerln machen.
Tags darauf ließen wir die Atherthon Tablelands für einen Tagesausflug hinter uns und brachen ins beginnende Outback, besser gesagt in den Undara National Park, auf.
Wir wurden vom anfangs etwas befremdlich wirkenden Touriguide Tim in die Entstehungsgeschichte der dortigen Lavahöhlen eingeführt.
Der australische Höhlenforscher blieb zwar etwas schräg aber die Führung gestaltete sich dennoch sehr spannend und informativ. Wieder zurück brachte uns Gustl nach Ravenshoe zu dem als überwältigend und außergewöhnlich zählenden 293 Meter hohen Tully (Wasser)fall.
Leider fand man es weder im Reiseführer noch sonst irgendwo erwähnenswert das dieser schon seit 1945 kein Wasser mehr führt und so nur noch, quasi praktisch also sozusagen, der blanke Fels zu bestaunen blieb. Eine am Geländer angebrachte Fotografie aus früheren, besseren Zeiten führte uns jedoch vor Augen wie mächtig dieser Fall einst einmal gewesen sein dürfte. Bevor wir dort unser Nachtlager aufschlugen, wurde nochmals ordentlich der Fleischeslust gefrönt und der am Parkplatz für hungrige Fleischtiger bereitgestellte Grill angeworfen. Generell scheint der gemeine Homo Australius gerne zu grillen, den Möglichkeiten und Gerätschaften stehen an nahezu jedem Parkplatz oder in beinahe jedem Campingareal gratis zur Verfügung.
Den nächsten Tag verbrachten wir, nachdem wir den mächtigen „Crater“ im Hypiepamee Nationalpark bestaunten, entspannt am nahegelegenen Vulkankratersee „Lake Echam“, wo Patrick gemütlich eine Runde mit Gustls Schlüsseln in den Taschen plantschte. Gottseidank entschlossen sich diese bis zum Ende mit zu schwimmen und erst am Badeplatz bemerkte man deren Anwesenheit in Zornscher Badehose. Sie wurden sogleich zer- und in der für einen kleinen Sonnenbrand sorgenden Hitze des „Heidiras (Mundart für Heudürrer) trockengelegt.
Die nächsten zwei Nächte weilten wir im von hängengebliebenen Hippies geprägten Kuranda. Eigentlich ein nettes Fleckchen Erde wenn da nicht die Tourimassen bringende Seil- und Eisenbahn wäre.
Im Großen und Ganzen eine ereignisreiche Woche, in der wir viel unternommen haben und die mit der Weiterfahrt nach Cairns und der Ankunft am dortigen sehr lauschigen Campingplatz, mit seinen bereits herbeigesehnten Sanitäreinrichtungen , endet.
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