Am nächsten Morgen packte uns nach einem sonnigen Frühstück der Forscherdrang, und mit Stirnlampen bewaffnet stiegen wir in die dunklen, feuchten Tiefen der Abbey Caves hinab, drei frei zugänglichen Höhlen, in denen es vor Glühwürmchen nur so wimmelt. Wir bestaunten wundersame Tropfsteingebilde und dunkle Felswände, die, voll von den leuchtenden Tierchen, wie der Sternenhimmel aussahen.
Nachdem wir den halben Nachmittag in der wundersamen Unterwelt verbracht hatten, reinigten wir unsere verschwitzten Körper bei den Whangarei Falls- den meist fotografierten Wasserfällen Neuseelands. Allerdings war das Wasser dort so dreckig, das wir dem Bad im Fluss eine Waschlappenreinigung am Waschbecken der dortigen Toilette vorzogen.
Weiter ging’s nach Paihia, einem kleinen Touristenstädtchen, wo wir uns dem Standardprogramm unterzogen und die historisch bedeutsamen Whaitangi Treaty Grounds besichtigten. Dort gibt’s unter anderem ein mächtiges Maori-Kriegskanu zu sehen, das imposante 35 Meter lang ist…
|
Kriegskanu |
|
traditionelles Versammlungshaus der Maori |
Tags darauf sollte es eigentlich zur Karikari Halbinsel weitergehen, allerdings gefiel es uns auf dem Weg dahin bereits bei der Doubtless Bay so gut, dass wir gleich den restlichen Tag in dieser wunderschönen Bucht verbrachten. Wir spazierten am Strand entlang, sammelten Muscheln auf demselben, machten es uns in unseren Hängematten bequem, genossen das warme Wetter und ein kühles Bier.
|
Doubtless Bay |
|
Doubtless Bay |
Und da wir unseren Plan sowieso schon über den Haufen geschmissen hatten, fuhren wir auch jetzt nicht zur Karikari Halbinsel, sondern in den hohen, hohen Norden, dem Cape Reinga, welches den nördlichsten Punkt Neuseelands darstellt.
|
Cape Reinga |
|
Cape Reinga |
|
Leuchtturm von Cape Reinga |
Dort ist es zwar schön, aber da es eigentlich nicht viel zu sehen gibt, reisten wir noch am selben Tag wieder in Richtung Süden. In der Gegend tut sich nicht wirklich viel, vor allem aber gibt es keine Tankstelle, zumindest keine, die noch in Betrieb gewesen wäre, und so waren wir ziemlich erleichtert, dass wir nicht irgendwo im einsamen Nordland auf der Strecke blieben, sondern mit unseren letzten Tröpfchen Sprit in die erste offene Tankstelle rollten, und diese auch Benzin verkaufte. (Hierzulande scheint es normal zu sein, dass der Tankstelle von Zeit zu Zeit der Sprit ausgeht.)
Nach dieser betrügerischen Nacht machten wir uns wieder auf die Socken und fuhren zum Waipoua Forest, wo wir uns ein paar der größten und ältesten Kauribäume ansahen. So ein Baum, zwischen 1800 und 2000 Jahre alt, 52 Meter hoch und mit 13 Meter Stammumfang wirkt schon ganz schön mächtig.
|
der größte Kauri |
|
der zweitgrößte Kauri |